Ungeheures geschah am vergangenen Montag in Berlin. Das Netz quoll über vor Empörung über die Demokratie gefährdenden Untaten, die dem Deutschlandfunk am Vormittag halbstündig eine Meldung wert war.
Was war geschehen? Wieder Massendemonstrationen mit Autoverbrennungen, wie es alljährlich am 1. Mai zur linken Gewohnheit wurde, oder gar zerstörerische Ausschreitungen der Vermummten mit Plünderungen und Angriffen auf Polizeikräfte wie zu G20 …?
Offenbar viel schlimmer.
Kleine Gruppen hatten von ihrem Recht auf Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht. In einer konzertierten Aktion, unvermummt und ohne Zerstörungen brachten sie an bzw. vor den Gebäuden von ARD, SPD, taz und den Grünen Poster bzw. Transparente mit Klebeband an, auf denen sie auf die Verharmlosung linker Gewalt in den Parteien und Medien aufmerksam machten.
Das ist für MdB Tabea Rößner (Grüne) – man staune – ein „Angriff auf die Pressefreiheit und unsere Demokratie“.
Ein paar aufgehäufte Pflastersteine mit Holzlatten sollten dabei auf den bewußt praktizierten Unterschied zwischen Gewaltlosigkeit auf der einen und Zerstörung und Körperverletzung auf der anderen Seite hinweisen. Die vom Rundfunk und einigen anderen Medien vermeldete „gefährliche Körperverletzung einer taz-Journalistin“ kann man im Video unten verfolgen (laut WELT ist Angriff nicht zu sehen): ein Aktivist drängt die Dame ab, die die Poster abreißt, die roten Fähnchen einsammelt und anschließend munter mit ihrem Hund in das Gebäude geht. Daß diese nicht friedfertig geblieben war, belegen das Video unten und folgendes das gezwitscherte Bild:
Anders als in Bremen veröffentlichen die „Attentäter“ selbst Fotos der Aktion, auf denen sie klar erkennbar sind, setzen sich sozusagen mit „offenem Visier“ für das Benennen einer Fehlentwicklung in unserem Land ein, von dessen schwarz-vermummten Gewalttätern sich zu distanzieren die Sympathisanten von Links und Grün noch immer nicht bereit sind.
Die Klebeband-„Attentäter“ sind nur von der „falschen“ politischen Seite.
(chasqui)
IB-Video Protest gegen linke Gewalt – Schreibtischtäter benennen
Fotos: IB