Teil der Vielfalt – „Ich würde sie töten!“

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Über 30 Bremer Pastorinnen und Pastore demonstrierten vor zwei Jahren auf den Domtreppen unter dem Banner „Bremen ist bunt! – Wir leben Vielfalt!“. Ob sie sich dabei von dem nachfolgend beschriebenen Teilaspekt der herbeigesehnten und bejubelten Vielfalt vernehmbar distanzierten, ist nicht dokumentiert. „Andere Länder andere Sitten“, könnte man lapidar sagen, wenn es denn nur bei anderen Ländern bliebe.

Mit der verstärkten Zuwanderung und zukünftig zu erwartenden Umsiedlung (UN-Resettlement-Programm) von vorwiegend Kulturfremden in unser Land ist allerdings davon auszugehen, daß uns Bürgern eine Vielfalt droht, die drastischer ist, als es unser jetzt schon schwer zu bändigende Hühnerhaufen überhaupt auf friedliche Art und Weise zu bewältigen und ertragen imstande sein wird.

So wie sich die Dinge in der letzten Zeit entwickeln ist Vielfalt vielleicht doch eher … unsere Schwäche?

Der folgende Dialog ist die Übersetzung eines Interviews des Journalisten der Deutschen Welle, Jaafar Abdul Karim, das er mit jungen Männern in der jordanischen Hauptstadt Amman führte

Abdul Karim: Ich befinde mich in der Innenstadt der jordanischen Hauptstadt Amman. Ich möchte hier junge Männer fragen, was sie tun würden, wenn ihre Schwester arbeiten oder in eine andere Stadt ziehen will. Was passiert, wenn eine Frau sich frei entscheiden will?
Mann 1: Es würde natürlich nicht gehen, weil eine Frau das Haus nicht ohne männlichen Begleiter verlassen sollte.
Abdul Karim: Wieso kannst du das Haus ohne Begleiter verlassen?
Mann 1: Ich bin ein Mann. Allah und sein Prophet sagten nicht, daß Männer einen Begleiter brauchen.
Mann 2: Es ist verboten. Es geht um die Ehre.
Abdul Karim: Aber wieso wird deine Ehre beeinträchtigt, wenn deine Schwester arbeiten geht?
Mann 2: Es gibt einen Mann im Haus, der geht arbeiten.
Mann 3: Ein Mann kann alleine leben und arbeiten. Er kann das tun. Eine Frau in gewisser Weise …
Abdul Karim: Aber warum? Ich möchte das verstehen.
Mann 3: Weil dies unsere Traditionen und Bräuche sind.
Mann 4: Wenn der Ort sicher ist und da keine Kriege oder so etwas sind, dann gewiß.
Mann 5: Was bliebe von meiner Männlichkeit, wenn ich sie das tun ließe?
Abdul Karim: Was hat deine Männlichkeit mit der Arbeit deiner Schwester zu tun?
Mann 5: Es geht um meine Ehre. Ehre ist mir lieb und teuer.
Abdul Karim: Was bedeutet „Ehre“?
Mann 5: … Ich weiß nicht, wie ich Ihnen das erklären kann … meine Männlichkeit ist ruiniert wenn ich meine Schwester eine Nacht für Geld außerhalb des Hauses verbringen lasse.
Abdul Karim: Was ist, wenn du es ihr verbietest und sie entscheidet dennoch, es zu tun? Denn du hast deine Meinung, aber am Ende ist sie frei zu entscheiden.
Mann 6: Ich würde auf sie schießen. Ich würde es tun.
Abdul Karim: Was meinst du mit du würdest auf sie „schießen“?
Mann 6: Ich meine, ich würde sie töten.
Abdul Karim: Was gibt dir das Recht dazu?
Mann 6: Mein Vater, meine Onkel und meine Verwandten.
Abdul Karim: Und du denkst nicht, daß das falsch ist? Wie kannst du einen Menschen töten?
Mann 6: Nein, das ist nicht falsch! Es ist unsere Ehre.
Abdul Karim: Im Ernst? Oder machst du Witze?
Mann 6: Ich meine es sehr ernst. (er lacht dabei)
Abdul Karim: Warum ist das lustig? Sie ist ein Mensch, und sie hat das Recht, das zu tun was sie möchte.
Mann 6: Nein … sie ist ein Mädchen.
Mann 7: Eine Frau, die spät außerhalb des Hauses arbeitet, ist nicht empfehlenswert.
Abdul Karim: Warum?
Mann 7: Als Orientale ist das für uns nicht empfehlenswert.
Abdul Karim: Warum?
Mann 7: Es gibt kein „Warum“.
Abdul Karim: Ist es, weil am Tag die Sonne scheint und in der Nacht nicht?
Mann 7: Dies sind unsere Überzeugungen.
Abdul Karim: Erkläre sie mir, damit ich sie verstehe.
Mann 7: Ich habe keine Erklärung, ehrlich.

(Text und Übersetzung: chasqui)

Das Interview der Deutschen Welle ist als Video hier zu sehen.

Ebenso auf dem YouTube-Kanal von Hyperion, der in seinem längeren Video weit intensiver auf die kulturellen Unterschiede eingeht.

Es ist sehr treffend formuliert, wenn Kulturen zusammen kommen, deren fundamentale Ansichten auf die Individuen, Gemeinschaft, Religion, Politik und Staat grundsätzlich verschieden sind, wird aus dieser „Vielfalt“ keine Gemeinsamkeit sondern ein immer währender Kampf. Wenn sich Individualismus gegen Kollektivismus, freiheitlich demokratisch gegen Dogmatismus, religiöse Neutralität gegen Theismus, Selbstbestimmung gegen familiäre Subpression und Selbstverwirklichung gegen Tradition gegenüber stehen, wird daraus keine Synergie entstehen sondern Kampf, Leid und Hass.      (Ein Videokommentar The Waron)

Quelle der Bilder: Hyperion; PI