Die Einschläge kommen näher: „Du deutscher Hurensohn …“

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Unser Freund und Billardkamerad Erhard wurde in Bremen am 15. Dezember frühmorgens an der Straßenbahnhaltestelle „Wilhelm-Kaisen-Brücke“ Opfer eines brutalen Angriffs. Da unsere Qualitätsmedien sich erfahrungsgemäß bei solchen Themen größte Zurückhaltung auferlegen, müssen wir andere Wege der Verbreitung finden. Daher berichten wir hier über den Vorfall.

Erhards detaillierte Schilderung „Du deutscher Hurensohn …“ ist weiter unten auf dieser Seite zu lesen.

Der Vorgang hat sich etwa folgendermaßen zugetragen: Erhard und seine Gefährtin Jutta waren zu unchristlicher Zeit um 5:30 Uhr bereits unterwegs, weil sie ihre Rückfahrkarte nach Ansbach nicht verfallen lassen wollten. Die Umgebung der Haltestelle war aufgrund der Tageszeit so gut wie menschenleer. Da fiel ihnen ein Typ auf, der von der anderen Straßenseite wilde Flüche auf „Scheißdeutsche“ etc. von sich gab und gleich darauf schräg über die Straße direkt auf die beiden zulief. Er versuchte, Jutta die Handtasche von der Schulter zu reißen, was ihm nicht ganz gelang. Erhard setzte sich mit seinem Gehstock zur Wehr, der dabei von dem Angreifer zerbrochen und Erhard dabei übel an der Hand verletzt wurde. Glücklicherweise rollte in dem Moment die Straßenbahn heran, worauf der Angreifer von ihnen abließ und das Weite suchte.

Am Hauptbahnhof angekommen, alarmierten sie die Polizei, die sich nach einigem Hin und Her damit einverstanden erklärte, die Anzeige an die Kollegen in Ansbach zur Weiterbearbeitung abzugeben, da die beiden unter Zeitdruck standen und die Reise trotz aller Widrigkeiten unbedingt antreten wollten.

Im Zug blutete Erhards Hand immer noch, und ein fürsorglicher Schaffner versorgte ihn mit Pflaster und Schere. In Ansbach angekommen wurden sie von der Polizei (getrennt) zu dem Vorfall angehört. Sie beschrieben den Täter übereinstimmend als etwa 25-30-Jährigen arabischen Typs, der anscheinend nicht alkoholisiert war.

Im späteren Telefongespräch mit Freunden war zu merken, wie wichtig es für den Betroffenen war, dieses traumatische Erlebnis jemandem erzählen zu können.

Die Einschläge kommen näher. Es ist keine theoretische Angelegenheit mehr für Expertengespräche über „Innere Sicherheit“. Es kann inzwischen jeden treffen, jederzeit „Opfer“ in der brutalst möglichen Bedeutung des Wortes in unserer ja ach so bunten Welt zu werden.

H.D. Pahl

(Bilder der Verletzungen befinden sich weiter unten auf dieser Seite)


„Du deutscher Hurensohn …“

Wir hören eine laute Stimme mit Akzent, die diese Sätze ruft: „Alle Deutschen sind Schweine. Alle Deutschen sind Hurensöhne. Alle Deutschen sind Scheiße.“ Dabei geht er schräg über die Straße und über das zweite Gleis, aus der Innenstadt kommend, direkt auf uns zu. Jetzt wird er konkreter: „Du deutscher Hurensohn. Du hast keine Eier!“ Und zu Jutta: „Du deutsche Hure. Ich ficke Dich!“ (Entschuldigung für diese korrekte aber nicht vollständige Wiedergabe weiterer Sätze, wobei z. B. „Deine Mutter“ einbezogen war.)

Wir standen kurz nach 5:30 Uhr an der Haltestelle Wilhelm-Kaisen-Brücke, um den Hauptbahnhof zu erreichen. Es ist um diese Zeit dunkel. Wir waren allein dort. Bis auf den Täter war kein Mensch zu sehen.

Jetzt ging alles blitzschnell: Die beleidigenden Sätze hörten nicht auf. Aus relativ kurzer Entfernung (ca. 2,5 m) versuchte er mich anzuspucken. (Ob er traf, bemerkte ich in der Dunkelheit nicht. Das wird gegebenenfalls die Polizei feststellen, die unsere blutverschmierte Außenbekleidung einzog). Ich hob den Gehstock mit der Aufforderung nicht näher zu kommen. Er erfasste ihn und zog so daran, dass das Gummiband, das die Teile des faltbaren Stockes verband, die Funktion verlor. Er schubste, schlug auf mich ein und trat nach mir. Den Weg zu Jutta versperrte ich vorerst, die hinter mir stand. Er rang mich nieder, wobei ich mich zu befreien versuchte, indem ich mich mit dem noch in der Hand befindlichen Knaufteil wehrte. Jutta zog von hinter an seiner Kleidung, um mir zu helfen und schrie immer wieder „Hilfe, Polizei!“ In der Tat hielt ein großer PKW (Mercedes?), der den Hilferuf so beantwortete: „Hast Du kein Handy?“ – und fuhr weiter. Vom Boden aus sah ich wie Jutta einen starken Fußtritt erhielt, taumelte und sich gerade noch so auf den Beinen halten konnte. Obwohl die Straßenbahn bereits zu sehen war, ging er noch einmal zu Jutta, um den Fußtritt in ihrer Kopfhöhe zu setzen. Sie hatte zuvor Ihre Handtasche erfolgreich verteidigt, was wohl ein besonderes Ärgernis für den 20- bis 25-jährigen Täter, Körpergröße 182 cm bis 185 cm, bedeutet haben muss. Der Schulterriemen riss dabei aus der Tasche. Der Tascheninhalt blieb so bei ihr. (Die kaputte Tasche nahm später die Polizei auch mit.) Die Straßenbahn verspätete sich leicht (2 bis 3 Minuten), wodurch der Täter mehr Zeit hatte. Beim Halt war dieser immer noch vor Ort. Wir öffneten die nächstgelegene Tür. Beim Eintreten rief ich laut und deutlich: „Wir wurden hier gerade überfallen!“ Drei junge Männer versperrten den Straßenbahnzugang, redeten mit ihm. Ich habe davon nichts mitbekommen. Jutta verstand die Sprache nicht. Blutverschmierte Haare beim Täter könnten vom Blut zweier meiner Handwunden sein (der Zeigefinger der linken Hand blutete stark), aber auch eine von mir mit dem Reststock zugefügte Wunde ist nicht auszuschließen. Der defekte Gehstock ist jetzt auch als Beweismittel bei der Polizei.

Nach sechs Minuten waren wir am Hauptbahnhof. In der Straßenbahn hinterließ ich eine Blutlache Der Blutverdünner „Eliquis“ wirkt halt. Wir suchten nach der Polizei. Im Hauptbahnhof entdeckten wir drei Mitarbeiter der Bahn-Security, die die Polizei rief.

Um 6:09 Uhr fuhr der Zug pünktlich ab. Jutta wollte keine Minute länger in Bremen bleiben und die Anzeige in Ansbach (Zielort) machen. So geschah es dann auch. Die zwei Polizisten in Ansbach waren sehr freundlich. Die drei Polizisten in Bremen auch. Die Polizistin in Bremen darf noch üben.

Das ist kein Jahresausklang nach Wunsch für uns. Wir haben unsere Wunden zu pflegen. Auch die argen Blutergüsse werden vergehen, aber nicht diese abscheuliche Tat. Nach drei Fahrraddiebstählen in den letzten Jahren, Einbruchversuch in 2016, Raubversuch mit Körperverletzung in 2018: Was bringt das Jahr 2019? Gutes bei dieser Politik? Kaum vorstellbar ….

Erhard

Bilder der Verletzungen; der zerbrochene Gehstock befindet noch bei der Polizei:

Zwischenbericht am 9. Januar 2019

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Angriff auf den AfD-Politiker Frank Magnitz in einem Brief an den verletzten Bundestagsabgeordneten verurteilt. „Jede Form der Gewalt gegen Mandatsträger ist ein Angriff auf unseren Rechtsstaat. Dem müssen wir uns geeint und entschlossen entgegenstellen“, schrieb Steinmeier nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur an Magnitz, der auch Bremer AfD-Chef ist. „Unsere Demokratie braucht Kontroverse, den Schlagabtausch mit Argumenten, auch wenn dieser einmal scharf sein mag. Politische Gewalt aber – gleich, von welcher Seite – dürfen wir niemals zulassen.“

„Gewalt gegen Mandatsträger…“, das geht also nicht. Gewalt gegen eine schwerbehinderte bayrische Beamtin und einen Bremer schwerbehinderten Rentner schon. Oder wie ist das zu verstehen?

Am 15.12.2018 sind wir überfallen worden (Anlage A 1). Die Meldung des Überfalls erfolgte

  1. bei der Bremer Polizei, 15 min nach der Tat in Kürze mit der Bitte um Information an die Ansbacher Kollegen zur ausführlichen Anzeigenaufnahme, die nicht erfüllt wurde
  2. bei der Ansbacher Polizei, die sehr gründlich und freundlich in der fast dreistündigen Vernehmung war. Die beiden Polizisten zogen auch die blutverschmierten Beweismittel (Jacken, Hosen, defekten Gehstock, kaputte Handtasche) ein, um alles an die zuständige Polizei in Bremen zu schicken.

Ein Aktenzeichen der Polizei (AZ.253 734/2018) existiert, aber das war es schon. Keine Meldung und damit verbundener Warnung an die Öffentlichkeit, keine Rückmeldung an uns bis heute, ob Spuren in der Straßenbahn gesichert wurden, der Täter gefasst wurde. Im Hbf.  Bremen erfuhren wir von einem Polizisten, dass in der Nähe unseres Überfalles ein weiterer Vorfall stattfand. „Möglicherweise handelt es sich um den gleichen Täter“, so ein Polizist. Auch diese Meldung erscheint am 15.12.18 nicht im Blaulichtreport (https://www.presseportal.de/blaulicht/l/bremen/54).

Der Fall Frank Magnitz ist offensichtlich ein Überfall mit politischem Hintergrund. Da sehen sich die Politiker gefährdet. Wenn normale Bürger betroffen sind, dann ist das wohl bedeutungslos. Oder liegt es daran, dass höchstwahrscheinlich ein Flüchtling uns überfiel, dass alle schweigen. Schreiben  an die BSAG vom 23.12.18 (A2) und an den Weser Kurier vom20.12.18 (A3) sowie Bremer Polizei vom 23.12.18 (A4) blieben unbeantwortet. Warum?

Anders im Fall Magnitz, erste Seite Weser Kurier  von heute: „Fall Magnitz: Bremer Polizei bildet Soko“ und weiter „Politiker aller Parteien verurteilen Angriff auf AfD-Abgeordneten“. Wird ein Politiker im Internet ausgespäht wie kürzlich geschehen, dann ist „Alarm“ in den Massenmedien. Betrifft es uns, das Volk, z. B. durch Facebook, dann gibt es „Kurznachrichten“. Oder irre ich mich?

Zugegeben sieht die Verletzung von Frank Magnitz schlimmer aus. Schlimm genug und verabscheuungswürdig sind diese Anschläge, aber auch wir Normalos leiden nach Überfällen, nicht nur körperlich (A5, A6, A7 und A8 (Verdacht auf 2-fach gebrochenen Finger)), sondern schwere Schlafstörungen sind nun gegeben.

Politischen Einfluss wegen der anstehenden Wahl in Bremen sehe ich naheliegend. Es darf nicht sein, was vorgefallen ist. Die „bunte Vielfalt“ darf so einfältig weitergehen. Der Prozess darf nicht gestört werden. Abgelehnte Asylbewerber bleiben im Land – auf unsere Kosten. Der Frust dieser Leute entlädt sich z. T. durch Straftaten. Übrigens  könnte ich noch besser vortragen, wenn die oben Genannten reagieren würden. Mit Totschweigen sind Überfälle nicht aus der Welt, aus der Republik zu schaffen.

Erhard Werner Schmidt                                                                                              Bremen, den 09.01.2019


Solche Strafzeiten kommen zur Unzeit

„Freiluftklapse“ als Bezeichnung für die Bundesrepublik kannte ich noch nicht. Für mich ist diese eine „Bananenrepublik“, ein verlogenes Konstrukt mit Angst vor der einheimischen Bevölkerung. Anders ist die NICHTNENNUNG des Raubüberfalls an uns am 15.12.2018 nicht zu interpretieren.

So beantwortete eine Polizistin auf der Messe „Hansebau“ am Wochenende meine Frage sinngemäß mit: ´Aus Datenschutzgründen gibt die Polizei keine Auskunft, nur an die Staatsanwaltschaft, die dann wiederum entscheidet, wie es weiter geht…´

Eine ernsthafte Verfolgung der Straftat kann ich beim besten Willen nicht erkennen! Und weiter: ´Ihre eingezogene Bekleidung (Wintersachen) bekommen Sie zurück!´

Immerhin, vielleicht im Frühling. Ein gestohlenes Fahrrad bekam ich vor Jahren in der Tat zurück. Nach der Information verging ca. ein halbes Jahr, weil die Bremer Polizei nicht wusste, wo es von dieser abgestellt wurde! Am Flugplatz wurde es dann ermittelt. Eine echte Leistung finde ich heute!

Vor der Bremer Wahl kommen solche Strafzeiten zur Unzeit. Damit haben wir wohl den Grund für die „stille Berichterstattung“.

Bleibt wachsam!

Euer Erhard Werner Schmidt               24.1.2019


Graphiken : Symbolbild (AZ, München); Erhard Schmidt