„Die Welt war früher ein besserer Ort“ – Lesermeinungen


Da die Umfrage in Deutschland erfolgt, liegt es nahe, unter dem Begriff „Welt“ unser Deutschland zu verstehen und unter dem Begriff „früher“ die Zeitspanne, die man selbst in diesem Land erlebt und bewusst wahrgenommen hat.

Mit meiner Familie 1946 vertrieben, aus Oberschlesien nach Sachsen, habe ich die DDR bis 1955 bewusst erlebt, bis zu meiner „Republikflucht“ 1955 als 17-Jähriger, über Berlin nach Westdeutschland.

Später, nach einem Studium der Elektrotechnik an der Bremer Hochschule war Entwicklung leistungselektronischer Systeme angesagt. Aufgrund meiner Vita und meines Berufes, der logisches Denken voraussetzt, möchte ich ein paar wenige Vergleiche anzustellen, über unsere Welt von früher und der Gegenwart. Abgesehen von ungeahnten Fortschritten bei Wissenschaft, Technik und Medizin fallen mir fast nur Themen ein, die im Vergleich mit „früher“ unsere Welt von heute nicht zu einem besseren Ort machen.

Thema Innere Sicherheit:

Sowohl in der DDR der 50er Jahre, als auch in der BRD in vielen Jahren ab 1955, die ich als junger Mann ganz bewusst wahrgenommen habe, hatte ich und alle etwa Gleichaltrigen in meinem Umfeld nie das Gefühl, beispielsweise nachts alleine irgend einer Gefahr ausgesetzt zu sein. Obwohl man in diesem Alter sehr oft auch nachts unterwegs ist, hatte man nie auch nur im entferntesten Angst, überfallen zu werden, auch junge Mädchen konnten gefahrlos nachts auf unbeleuchteten Straßen, beispielsweise vom Tanzlokal nach Hause laufen, bar jeder Angst, vergewaltigt zu werden.

Heute undenkbar!

Junge deutsche Männer aus dem Bekanntenkreis vermeiden es nach eigenem Bekunden, nachts zu Fuß die Straße zu benutzen, zumindest in bestimmten Stadtvierteln, wie Huchting. Und auch wochenendliche Club-Besuche werden gemieden, nachdem vor einem Club in der Bremer Innenstadt ein Smartphone nach Messerdrohung und Fausthieben seinen Besitzer gewechselt hat.

Die Straße und das Nachtleben werden von jungen Männern beherrscht, die noch „nicht länger hier leben“.

Nicht nur die Straße, auch die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel erzeugt ungute Gefühle, ausgelöst durch Vorkommnisse, wie folgendes: Zwei junge Mädchen aus dem Bekanntenkreis auf der hinteren Sitzbank der Straßenbahn unterhalten sich völlig ungezwungen und kichern etwas albern, als sich ein schwarz gekleideter, dunkelhäutiger Mann mit schwarzem Vollbart vor ihnen aufbaut und sie anherrscht, sie mögen still sein und hätten nur dann etwas zu sagen, wenn sie von einem, wie ihm, dazu aufgefordert würden. Nachdem er einen weiteren Schritt drohend auf die verängstigten Mädchen zu geht, bricht er dann aber abrupt ab und setzt sich auf seinen Platz, nachdem zwei junge Männer aufgesprungen waren und sich direkt näherten.

Manche mögen sagen, harmlose Vorgänge, aber leider scheinen das keine Einzelfälle zu sein, sondern symptomatisch für die gegenwärtige Lage mit diversen Messermorden, Massenvergewaltigungen und Überfällen, die fast täglich in den Zeitungen stehen.

Fazit: Auch wenn Statistiken das Gegenteil beweisen sollen, Deutschland war früher, d.h. in der Nachkriegszeit bis vor etwa 20 Jahren, was die innere Sicherheit angeht, nach der eigenen Wahrnehmung nicht nur ein wesentlich besserer Ort, sondern im Vergleich zu heute „im Innern hier ein paradiesisch Land…“ (Goethe, Faust!)

Thema Islamistischer Terror:

Der Terroranschlag auf das World Trade Center nine eleven 2001 war für mich eine Zeitenwende.

In meinem Job war logisches Denken unerlässlich. Deshalb suchte ich eine logische Erklärung für diesen wahnwitzigen Terrorakt, von dem es hieß, er sei das Werk von Islamisten, die sich auf den Koran berufen hätten.

Ich fand die Erklärung vor etlichen Jahren in mehreren Koranübersetzungen in der Stadtbibliothek Bremen. Diverse Aufforderungen im Koran zum Mord an „Ungläubigen“! Das war zunächst unfassbar für mich. Aber es ist real. Unzählige Selbstmordattentäter und Terroristen weltweit berufen sich regelmäßig auf den Koran.

Inzwischen ist auch Deutschland Opfer von „islamistischen“ Terroranschlägen geworden.
Heute ist Terrorangst in Deutschland allgegenwärtig.

Körperscanner und Gepäck-Kontrolle in Flughäfen, Absage von Sportveranstaltungen, Security und großes Polizeiaufgebot bei diversen Veranstaltungen, Poller zur Abwehr von „LKW-Waffen“ vor öffentlichen Plätzen, Video -Überwachung allenthalben, aufwendige Ausleuchtung von öffentlichen Plätzen, Beobachtung potentieller „Gefährder“ durch Geheimdienst und Verfassungsschutz einschließlich Telefonüberwachung usw. sind verzweifelte Versuche, den Terror abzuwehren. Mit Hilfe derartiger Maßnahmen sind zwar mehrere geplante islamistische Anschläge verhindert worden. Trotzdem ist der Islamistische Terror eine permanente Bedrohung.

Die Welt war früher, vor dem Zeitalter des islamistischen Terrors sicher ein besserer Ort.

Thema Islam:

Für mich ist die politische Gesinnung zum Thema Islam unfassbar. Eine politische Aussage, die seit Jahren immer wieder von den Medien gebetsmühlenartig wiederholt wird, lautet:

„Der islamistische Terror hat mit dem Islam nichts zu tun!“  –  Ja womit denn sonst?

Eine derartige Gesinnung in Bezug auf den Islam hat drastische Auswirkungen.

Der Islam wird in Deutschland glorifiziert und massiv unterstützt, z.B. mit bekenntnisorientiertem Islamunterricht an öffentlichen deutschen Schulen, obwohl bekannt ist, dass die fundamentalistische Einstellung mit der Dauer des Koranunterrichts zunimmt (Studie Innenministerium 2007).

Religiöser Fundamentalismus bedeutet, dass das Fundament der Religion, in diesem Fall der Koran, wortwörtlich verstanden wird. Ist es nicht logisch, dass islamische Fundamentalisten auch die Aufforderungen zum Mord an Ungläubigen wortwörtlich verstehen und so zum Heiligen Krieger werden, als fundamental-religiöse Idealisten?

Anstatt Islam-Unterstützung wäre Aufklärung möglich und sinnvoll, über die Wirklichkeit unserer Welt. Ein Mensch, der das naturwissenschaftliche Weltbild als nachvollziehbar erkannt hat, schnallt sich keinen Sprengstoffgürtel um und erwartet 72 Jungfrauen im Paradies.

Deutschland wäre ohne die total irre Gesinnung gegenüber dem Islam heute sicher ein besserer Ort.

Thema Medien:

Nach meinem Verständnis ist eine Hauptaufgabe der Medien eine neutrale Berichterstattung.

Es ist offensichtlich, dass sowohl die Radio- und TV-Sender als auch die Zeitungen im gegenwärtigen Deutschland fast ausschließlich keine neutrale Berichterstattung mehr kennen. Ich habe den Eindruck, dass fast alle Nachrichten und Berichte in der heutigen deutschen Medienlandschaft durch eine seltsame Gesinnung beeinflusst sind.

Es drängen sich mir, der die DDR bis 1955 bewusst erlebt hat, Vergleiche auf.

Beispiel: Was in den DDR-Medien der Kampf gegen den „Klassenfeind“ war, ist in den BRD-Medien heute der Kampf gegen „Rechts“.

Auch das Verschweigen von Themen mit entscheidender Bedeutung, galt für die DDR-Medien und gilt auch für die Medien der BRD. Den Bürgern der DDR wurde der bevorstehende Bau der Mauer verschwiegen, den Bürgern der BRD sollte offensichtlich der UN-Migrationspakt verschwiegen werden, der bereits im Juli ausgehandelt wurde und am 10./11.Dezember unterzeichnet werden soll. Nur die Thematisierung durch die AfD hat dieses Verschweigen offensichtlich verhindert.

Obwohl ich als junger Mensch nicht an Politik interessiert war, meine ich mich zu erinnern, dass die Berichterstattung in früheren Jahren in der BRD korrekter und neutral war.

Was die Medien angeht, war „die Welt“ für mich „früher“ somit auch ein besserer Ort

Fazit: Alle kommentierten Themen lassen den Schluss zu: Deutschland war früher lange Zeit ein besserer Ort als heute.

Horst Wolff


„War die Welt früher ein besserer Ort?“

Pauschal läßt sich das nicht sagen. Wenn ich die Zeitspanne  von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart betrachte, fällt mir als Erstes ein: Unsere Ansprüche waren bescheidener, unser individueller Spielraum war wesentlich weiter; es war für uns selbstverständlich, daß Eigeninitiative und Übernahme von Verantwortung wesentlich waren sowohl für das persönliche Schicksal als auch für das unseres Landes. Das Leben war angenehmer für Gemüt und Seele; jetzt ist es nur besser für den Körper – aus medizinischer Sicht.

Ich möchte zwei Aspekte dieses sehr weiten Feldes herausgreifen: unsere Sprache und unsere Bildung. Nach den zwei verlorenen Kriegen waren wir als Deutsche noch überall auf der Welt hoch angesehen. Unser Bildungssystem, das dreigliedrige mit der akademischen und auch das technische mit der handwerklichen Ausbildung, versuchte man in vielen Ländern zu kopieren. Wissenschaftliche Fachzeitschriften wurden in deutscher Sprache aufgelegt und weltweit gelesen. Gerade für wissenschaftliche Sachverhalte und philosophische Aufsätze wurde die deutsche Sprache wegen ihres Wortreichtums und ihrer präzisen grammatikalischen Form geschätzt und gerühmt.

Anfang der 70er Jahre wurde unser Schulsystem aufgeweicht, handwerkliche Berufe wurden schlechtgeredet. Später folgte dann der Umbau des Hochschulsystems. Für Forschung wurde und wird kaum Geld ausgegeben, so daß unsere, mit unserm Steuergeld ausgebildeten Wissenschaftler ihre Dienste  in den USA feilbieten müssen, um voranzukommen. Die Wissenschaftlichen Magazine sind inzwischen  von Deutsch auf Englisch umgestellt.

Und obwohl fast das ganze östliche Europa als Zweitsprache Deutsch sprach, führte man nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die sog. „Rechtschreibreform“ ein, die die Einheitlichkeit der Rechtschreibung verwirrte, so daß diese Zweitsprachler lieber gleich auf Englisch umstellten.

Inzwischen ist man damit beschäftigt, auch die Einheitlichkeit der deutschen Sprache zu zerstören, indem man eine „Gendersprache“ eingeführt hat und wissenschaftliche Arbeiten, welche dieses Neusprech nicht verwenden, mit Notenabzügen belegt. Dazu versucht eine kleine Gruppe von Leuten lautstark, jahrhundetelang verwendeten, harmlosen Wörtern einen bösartigen Sinn zu unterstellen und sie aus dem Wortschatz zu verbannen.

Deutsche Geschichte wird aus außerdeutscher Sicht und nur auf ausgewählte Epochen begrenzt gelehrt, so daß der weniger gut informierte Deutsche sich gegenüber andern Völkern geringer achtet.  Und wer sich selbst gering achtet, wird auch von andern geringgeschätzt. Diese Tendenz ist gegenüber den „dummen“ (dumm-gutmütigen) Deutschen auf der ganzen Welt zu spüren. Das haben die Deutschen nicht verdient, und ich sehe eine Entwicklung, die zur Selbstermächtigung der Wortführer und zur Entmündigung des ständig moralisch belehrten Bürgers, also zur Spaltung der Gesellschaft führt, mit großer Sorge.

Ute Reinhart-Kemm