Warum? Wieso? Die SPD, das Bremer Wahlrecht und seine Auswirkungen 2019

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Warum ist Sükrü Senkal nicht wieder MdBB geworden? Der hatte doch einen guten Stand in der Fraktion und bekam bei der Wahl zur Bremischen 1.198 Stimmen als Kandidat! Wie kommen hingegen Mehmet Ali Seyrek und Elombo Bolayela in die Stadtbürgerschaft? Standen die nicht ganz hinten auf der Liste? Wieso sitzt Björn Tschöpe wieder in der Bürgerschaft? Der hat doch nur ganz wenige Stimmen bekommen!

Für die Wahl zur Bremischen Bürgerschaft 2011 wurde das Wahlrecht dahingehend geändert, dass jeder Wähler fünf Stimmen vergeben konnte und das nicht nur, wie stets zuvor, für eine Liste, sondern auch für einzelne Kandidaten, und das sogar für solche auf unterschiedlichen Listen. Das hatte die Welt noch nicht gesehen! Das war Fortschritt. Das war eine Bürgerbeteiligung in bisher unbekanntem Ausmaß.

Wie jede Differenzierung war auch diese Veränderung des Wahlrechts in nicht ganz einfach zu verstehen. Mehr Bürger als bisher wählten ungültig. Aber nicht deswegen wurde das Wahlrecht dann zur Bürgerschaftswahl 2019 erneut geändert, sondern die Liste der Partei sollte einen Vorrang bekommen gegenüber den Stimmen für einzelne Kandidaten. Das war ein Rückschritt. Auch den begriffen viele Bürger nicht.

Wer das verstehen will, schaue sich das aktuelle Wahlrecht für die Bremische Bürgerschaft genauer an und vergleiche es in seinen Auswirkungen mit dem Wahlrecht von 2011 bzw. 2015.

Das tun wir hier ausführlich mit allen Zahlen und Personen am Beispiel der SPD.